DAS BADEWANNEN-PRINZIP

– so lernen die Zuhörer Deine Botschaft und Inhalte besser

Neurodidaktik: Nutze die Erkenntnisse der Gehirnforschung für einen größeren Erfolg Deiner Bildungsangebote

von Tom Freudenthal, Dipl. Päd.

Uns ist fast allen schon so gegangen – das Seminar zieht sich, den vielen Powerpointfolien, die vom Dozenten vorgelesen werden, konnten wir schon mal lange nicht mehr rich’g folgen und wir sehnen uns nach der nächsten Pause. Am Ende gehen wir mit einem dicken Seminar Handout nach Hause, um das alles in Ruhe nochmal zu lesen. Nach drei Wochen fällt die uns wieder ins Auge und uns wird bewusst, wir haben irgendwie keine Zeit, uns damit zu beschäftigen. Nach drei Monaten haben wir das Ganze völlig vergessen.

Erfolg dieser Bildungsveranstaltung: Nicht messbar.

Uns ist fast allen schon so gegangen – das Seminar zieht sich, den vielen Powerpointfolien, die vom Dozenten vorgelesen werden, konnten wir schon mal lange nicht mehr rich’g folgen und wir sehnen uns nach der nächsten Pause. Am Ende gehen wir mit einem dicken Seminar Handout nach Hause, um das alles in Ruhe nochmal zu lesen. Nach drei Wochen fällt die uns wieder ins Auge und uns wird bewusst, wir haben irgendwie keine Zeit, uns damit zu beschäftigen. Nach drei Monaten haben wir das Ganze völlig vergessen.

Erfolg dieser Bildungsveranstaltung: Nicht messbar.

In diesem Fachartikel erfährst Du, wie Misserfolge dieser Art vermeiden kannst – als Fachexperte, der Seminare oder Trainings geben muss, als Trainer oder Dozent.

Die eine wichtige Erkenntnis der Gehirnforschung

Zuhörer behalten nach Vorträgen erstaunlich wenig. Schätzungsweise sind nach 48 Stunden noch 5% der Inhalte aus dem Gedächtnis abrufbar.

Wirkliches Lernen findet durch reines Zuhören praktisch nicht statt.

Das liegt an zwei Phänomenen. 1.Damit TeilnehmerInnen aus gehörten Informationen tatsächlich Wissen erzeugen, müssen sie die Inhalte verarbeiten können. Dafür ist aber bei einem konstanten Strom an neuen Informationen (wie bei einem Vortrag) nicht die Zeit.

Das heißt das Tempo, in dem die Inhalte präsentiert werden, ist für die Gehirne der ZuhörerInnen viel zu schnell. 2. Das Arbeitsgedächtnis ist das Nadelöhr für alles was wir erinnern wollen. Das aber ist nach ca. 5 Min voll und beginnt dann die zuerst gehörten Inhalte zu löschen, um Platz zu schaffen für weitere Informationen. Wie bei einer Badewanne, aus der das Wasser nach 5 Min überläuft.

Daher Badewannen-Prinzip.

Beides führt zum Beispiel bei normalen Seminaren dazu, dass die TeilnehmerInnen viel gehört, aber meist fast nichts gelernt haben.

Und wer nichts gelernt hat, die kann auch nichts umsetzen hinterher. Und wenn Deine TeilnehmerInnen Deine Botschaft in ihrem Alltag hinterher nicht in der Praxis anwenden, dann war Dein Bildungsangebot kein Erfolg.

Das Problem lässt sich durch diese Maßnahmen lösen.

“Druckbetankung” mit Informationen nie länger als 5 Min.

Gib Deinen Teilnehmern/Zuhörern/Klienten alle 5 Minuten die Gelegenheit, das Gehörte aktiv zu verarbeiten.
Das heißt konkret, die Zeit in der Du über Dein Thema sprichst, tatsächlich auf 5 Min zu begrenzen.
Nach 5 Min Powerpoint zu stoppen.
Die Lesezeit von verwendeten Texten tatsächlich auf ca. 5 Min zu begrenzen.
Das ist auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich und ungewohnt, aber wie die Praxis aus 20 Jahren Seminartraining mit über 2000 Teilnehmern zeigt – gut und relativ einfach möglich.

Immer wieder kommen Klienten zu mir, die erkannt haben, dass sie sich selbst und ihrer Botschaft keinen Gefallen tun, wenn sie ihr Bildungsangebot so strukturieren, wie man das aus der Schule oder der Uni kennt.

Durch eine andere Struktur und kurzgetaktete Einheiten mit großer Lernmodi-Vielfalt lässt sich das Problem sofort lösen. Übrigens auch und gerade für Fachexperten ohne didaktische Vorerfahrung.

Regelmäßige Zeiten für die Verarbeitung

Wissen wird nicht übertragen durch Zuhören oder Lesen.

Was wirklich passiert, ist folgendes:
Die Ohren der ZuhörerInnen nehmen Schallwellen auf, die im Innenohr in elektrische Impulse umgewandelt werden. Die werden ins Sprachzentrum weitergeleitet, wo ihnen eine Bedeutung zugewiesen wird.

Das ist ein aktiver Vorgang des jeweiligen Gehirns, der unbewusst abläuft und uns deshalb die Illusion vermittelt, wir hätten die Bedeutung des Gehörten wahrgenommen.

In Wirklich haben wir sie selbst erzeugt (was übrigens die ständigen Mißverständnisse in der menschlichen Kommunikation erklärt).

Das heißt, Wissen wird von den Gehirnen Deiner TeilnehmerInnen unbewusst selbst erzeugt. Dafür muss aber Zeit sein, sonst passiert dieser Vorgang nicht und die TeilnehmerInnen vergessen das Meiste sehr schnell wieder. Meist schon nach 5 Min.

Sind jedoch regelmäßige Verarbeitungszeiten vorhanden, lernen die TeilnehmerInnen wesentlich mehr als sie erwartet haben.

Was heißt das für die Praxis?

Gib Deinen TeilnehmerInnen alle 5 Min die Gelegenheit, aktiv zu verarbeiten, was sie gehört oder gelesen haben.

Zum Beispiel sich mit dem Nachbarn darüber austauschen, was da eben wich’g war.

Oder sich Notizen machen.

Oder darüber nachdenken, wie man das Gehörte im Alltag vielleicht anwenden könnte.

Das sind nur drei von insgesamt 20 Lernmodi, die wir in unseren Seminaren verwenden und die dazu führen, dass die Teilnehmer von morgens um 9 bis abends um 22 Uhr hochmotiviert dabei sind.

Vereinbare ein Gespräch mit mir, um zu entdecken, wie Du das Badewannen-Prinzip für Dein Thema einsetzen kannst – um Deiner Botschaft: zu deutlich mehr Wirkung zu verhelfen.

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Über den Autor: Tom Freudenthal, Dipl.Päd.

Experte für Lernprozesse, Geschäftsführer

Experte für Lernprozesse, Geschäftsführer Er ist studierter Pädagoge, hat vor 20 Jahren ein international erfolgreiches Lernsystem für Erwachsene entwickelt, das über 60.000 Menschen geholfen hat, Wissen aufzubauen. Seit 2016 unterstützt er Experten, Dozenten und Trainer darin, Bildungsangebote so zu strukturieren, dass sie über größere Lernerfolge der Teilnehmer und besseren Transfer in den Alltag eine größere Wirkung für ihr Thema erreichen.